Drechslertreff am 1. September 2017

Die Tage werden wieder länger, da zieht es die Drechsler langsam wieder in ihre Werkstätten.
Und man wendet sich neuen Projekten zu.

Daher zeigte Martin, wie er seine

Schale in Schale

drechselt. Das Geheimnis wird gelüftet.

So soll sie also aussehen, die "Schale in Schale"

 

Martin begrüßt die Gäste. Wieder sind es fast 100 Drechslerinnen und Drechsler, die gekommen sind.

Das wird sie also, die Schale in Schale.
Ein ambitioniertes Projekt für eine Drechslertreffvorführung.

Präzision, Präzision, Präzision - sonst wird das nichts. Selbst die Schablone, die Martin hier zeigt, hat er nicht an der Bandsäge ausgesägt sondern als Ring gedrechselt. Nur so ist die Schablone absolut rund.

 

 

 

 

Schritt 1

Doch zuerst geht es darum, den Rohling in Form zu bringen. Martin hat ein Stück Ahorn aufgespannt. Auf dem Schraubenfutter wird die Außenform mit Zapfen gedrechselt.

Die Außenform muss absolute Kugelform haben ...

... und deshalb prüft Martin immer wieder mit der Schablone.

Dann vorsichtig schleifen, damit ja keine Dellen und Unebenheiten entstehen.

Nochmals geprüft und von der Seite fotografiert ...

... und Nahaufnahme. Passt!

 

 

 

 

 

Schritt 2

Martin hat die Schale umgespannt und erklärt nochmals:
PRÄZISE arbeiten! Nur so wird das was!

Erster Schritt ist die exakt gleiche Wandstärke der äußeren Schale.

Anhand der fertigen Schale erklärt Martin was passiert, wenn die Wandstärke nicht exakt gleichmäßig ist.

Nun arbeitet sich Martin an die zweite, die innere Schale heran.

Schon wird sie erkennbar.

Auch hier wieder: Gleichmäßige Wandstärke.

Vorsichtig schleifen und vor allem die Kanten der inneren Schale nicht verschleifen.

 

 

Schritt 3

Nun wird die Schale wieder umgespannt. Diesmal auf eine Segment-Planscheibe.

Dann wird der Spannzapfen entfernt und die Außenseite absolut kugelförmig fertig gedrechselt.

 

 

 

Schritt 4

Jetzt brauchen wir ein Kugelfutter, um die Schale wieder aufspannen zu können.

Martin nimmt dazu ein Stück Tulip ...

... und dreht ein, für die Außenseite der Schale perfekt passendes Futter.

So sieht das dann aus.

Außerdem brauchen wir noch eine mitlaufende Körnerspitze. Hier ein eher massives Teil.

Ein selbstgedrechselter Zapfen mit üblichen Stuhlfilzen beklebt. Aufgeschraubt auf einen Oneway-Körner.

 

 

 

Schritt 5

Nun wird die Schale im Futter aufgenommen und ausgerichtet.

Wieder ist Präzision angesagt. Nur mit passenden Neigung entsteht der gewünschte Effekt.

Martin zeigt anhand der Schale, worauf es ankommt.

Zur Sicherheit wird die Schale noch mit der Heißklebepistole an einigen Punkten am Futter festgeklebt. Dann geht's los ...

... und es kann gedrechselt werden.

Obwohl in der Rotation noch nicht wirklich sichtbar ...

... wird ein Teil des Rands der äußeren Schale weg gedrechselt und das "Schale in Schale"-Phänomen entsteht.

Fast fertig. Die Schale noch vom Futter lösen und die Klebereste entfernen ...

... und schon zeigt Martin stolz das Endergebnis.
Ein gute Stunde hat er dafür benötigt!

Eine tolles Objekt,

eine brechend volle Werkstatt,

die gewohnte Brotzeit mit Würsteln (aus dem neuen Würstlwärmer), Senf und Semmeln,

Gespräche, Austausch, Spaß, Werkzeug kaufen, Holz tauschen,

und ein prima Allgäuer Drechslertreff geht seinem Ende zu.

Klasse war's mal wieder!

 

(c) Die Rechte an den Fotos liegen bei Luggi Schafroth und Reinhold Feistenauer.

 

Letzte Aktualisierung - 3. September 2017